Zwischenbericht - Evaluierung Einzel- und Gruppenbehandlungen fit2work – Klinisch-psychologische Behandlung versus Psychotherapie
- Autor(en)
- Reinhold Jagsch
- Abstrakt
Aus evaluatorischer Sicht lassen sich die Ergebnisse der vorläufigen Analyse folgendermaßen kurz zusammenfassen: Zur Charakterisierung der Ausgangsstichprobe kann gesagt werden, dass es sich insgesamt um eine stark belastete und behandlungsbedürftige Population handelt. Was die beiden Teilstichproben betrifft, kann man sagen, dass sie sich wenig bis gar nicht in den soziodemographischen und arbeitsbezogenen Aspekten unterscheiden, wohl aber in der Stärke der subjektiv empfundenen Belastung: KlientInnen am Beginn einer Einzelbehandlung zeigen höhere Ausgangswerte, was Depressionsstärke, psychische Beeinträchtigung und Funktionsfähigkeit betrifft, und sie stufen auch die Auswirkungen der psychischen Beschwerden auf die täglichen Aktivitäten gravierender ein als KlientInnen, die einer Gruppenbehandlung zugeordnet wurden.
Vorläufige Analysen zur Veränderungsmessung zeigen, dass bedeutsame Verbesserungen unabhängig von der Behandlungsform konstatiert werden können, was die Ergebnisse der mittels Fragebogen erhobenen klinischen Parameter betrifft: Die Verbesserungen im Bereich der depressiven Symptomatik und der psychischen Beeinträchtigung zeigen für beide Behandlungsformen gleiche Ausmaße, aber abhängig vom unterschiedlichen Ausgangsniveau auch unterschiedliche Level nach der Behandlung. Damit einhergehend ist die Erfolgszufriedenheit bei KlientInnen der Gruppenbehandlung höher ausgeprägt, auf Seiten der BehandlerInnen der Gruppensettings neben der Erfolgszufriedenheit auch die Beziehungs- und die Gesamtzufriedenheit. Im Bereich der Veränderungen in der Nutzung des Gesundheitssystems und im Gesundheitsverhalten der KlientInnen können hingegen keine differentiellen Effekte der Behandlungsart gefunden werden. Für die Gesamtstichprobe können bedeutsame Reduktionen bei Arztbesuchen, Untersuchungen, Krankenaufenthalten und bei der Einnahme von Psychopharmaka erhoben werden, im Gesundheitsverhalten können bedeutsame Veränderungen im Sinne von mehr Sport, mehr Bewegung und Veränderung Richtung gesünderer Ernährung beschrieben werden.- Organisation(en)
- Institut für Klinische und Gesundheitspsychologie
- Anzahl der Seiten
- 19
- Publikationsdatum
- 11-2018
- ÖFOS 2012
- 501010 Klinische Psychologie, 501019 Psychotherapie
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/2221a984-e56f-475d-83a2-8f1c527c3bb9