Intellektuelle Beeinträchtigungen

Unsere Forschungsbeiträge beziehen sich auf psychologische und soziale Faktoren von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Als Endpunkt werden Beiträge zur Optimierung der Lebensqualität in unterschiedlichen Lebensbereichen und zu unterschiedlichen Lebensphasen gesehen. Modelle der positiven Psychologie sowie Theorien der Selbstbestimmung bilden unseren fachlich-theoretischen Rahmen. Im engeren klinisch-psychologischen Forschungsfeld stehen Entwicklungen von Strategien und Methoden zur Früherkennung von psychischen Störungen und Verhaltensabweichungen. Die Forschungsbeiträge erfolgen mehrheitlich einer sozialwissenschaftlichen Methodik. Die Menschenrechtsperspektive verstehen wir als gesellschaftlichen Metarahmen unserer Forschungsbeiträge. 


Unser Team

Team der Arbeitsgruppe Intellektuelle Beeinträchtigungen v. l. n. r.: Theresa Wagner, Alma Herscovici, Amelie Fuchs, Julia Lehner, Elisabeth Lucia Zeilinger, Pauline Schmidt, Sarah Jasmin Landskron, Paula Moritz, Sophie Komenda-Schned


Aktuelle Forschungstätigkeiten

Projekt: Psychische Gesundheit von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen

Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen (IB) können – genauso wie alle anderen Menschen - psychisch krank oder psychisch gesund sein. Für Menschen mit IB gibt es jedoch noch keine etablierte Theorie, kein Modell oder Definition für psychische Gesundheit. Menschen mit IB könnten nach existierenden Definition niemals psychisch gesund sein. Dies ist eine gravierende Lücke in der grundlegenden Theorie, die zu einer Benachteiligung von Menschen mit IB führt. Für diese Personengruppe gibt es kaum wissenschaftlich fundierte, qualitativ hochwertige und angemessene Strategien zur Förderung psychischer Gesundheit und Prävention psychischer Erkrankungen, weil noch gar nicht klar ist, was psychische Gesundheit bei Menschen mit IB ausmacht und wie man diese optimal fördern könnte.

Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, eine Definition für psychische Gesundheit zu erarbeiten, die für Menschen mit IB anwendbar ist.

Projektleitung: Maga Drin Elisabeth Zeilinger

Projektlaufzeit: 16.01.2023 - 15.01.2026

Projektförderung: ESPRIT-Programm des FWF

Kontakt: dis-ability.psychologie@univie.ac.at


Aktuelle Forschungstätigkeiten

Projekt: Brustkrebsvorsorge bei Frauen mit intellektuellen Beeinträchtigungen

Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen (IB) sind mit zahlreichen Barrieren in Bezug auf ihre Gesundheit und Gesundheitsvorsorge konfrontiert. Brustkrebs ist die häufigste Krebsart mit der höchsten Sterblichkeitsrate bei Frauen, wobei sich nationale Brustkrebs-Früherkennungsprogramme als wirksam erwiese haben. Allerdings deuten intenationale Daten darauf hin, dass Frauen mit IB seltener an Früherkennungsprogrammen teilnehmen und Brustkrebs oft in einem späten Stadium diagnostiziert wird, das mit einer schlechteren Prognose verbunden ist und in höheren Sterblichkeitsraten resultiert. 

In Österreich gibt es derzeit weder Daten zur Teilnahme von Frauen mit IB am nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm noch bezüglich relevanter Faktoren, die eine Teilnahme begünstigen oder erschweren.

Ziele des Projekts sind die Teilnahmerate von Frauen mit IB am österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm zu erheben, förderliche sowie hinderliche Faktoren zu erfassen und Bedürfnisse für eine erfolgreiche Teilnahme zu identifizieren.

Projektleitung: Maga Drin Elisabeth Zeilinger

Projektlaufzeit: 01.11.2023 - 31.10.2025

Projektförderung: Fonds der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung

Kontakt: prev-id.psychologie@univie.ac.at


Aktuelle Forschungstätigkeiten

Projekt: Darmkrebsvorsorge bei Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen

Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen (IB) sind mit zahlreichen Barrieren in Bezug auf ihre Gesundheit und Gesundheitsversorgung konfrontiert. Darmkrebs gehört zu den Krebsarten mit der höchsten Prävalenz, Inzidenz und Mortalität.

In Österreich gibt es seit kurzem Bemühungen, ein landesweit organisiertes Darmkrebs-Screening zu planen und durchzuführen, um die Früherkennung zu verbessern und die Sterblichkeitsrate zu senken. Obwohl sich Screening-Programme als wirksam erwiesen haben, deuten internationale Daten darauf hin, dass Menschen mit IB die Früherkennungsmaßnahmen weitaus seltener in Anspruch nehmen. Dies führt zu einer Diagnose in einem späteren Stadium und einer schlechteren Prognose. Es gibt jedoch einen Mangel an Forschung, die sich mit den spezifischen Hindernissen und Erleichterungen bei der Darmkrebsvorsorge für Menschen mit IB befasst.

Ziele des Projekts sind, die Bedürfnisse von Menschen mit IB zu identifizieren, um effektiv an einem organisierten Darmkrebs-Früherkennungsprogramm teilzunehmen und einbezogen zu werden, und die Erleichterungen und Hindernisse für die Teilnahme aus der Sicht von Menschen mit IB und Unterstützungspersonen zu untersuchen.

Projektkooperation: Das Projekt fand in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien statt.

Projektleitung: Maga Drin Elisabeth Zeilinger

Projektlaufzeit: 01.04.2023 - 31.10.2024

Projektförderung: Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (ÖGHO)

Kontakt: prev-id.psychologie@univie.ac.at


Aktuelle Forschungstätigkeiten

Projekt: Lebensqualität bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und hohem Unterstützungsbedarf bei HABIT

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung (IB) begegnen einzigartigen Herausforderungen in ihrem Alltag. Deshalb ist es die Aufgabe sozialer Träger spezifische Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln, regelmäßig zu überprüfen und entsprechend anzupassen. Teil dieser Aufgabe ist es, die Lebensqualität der Kund*innen regelmäßig in geeigneter Weise zu erfassen. Das von HABIT unterstützte Klientel setzt sich vorrangig aus Menschen mit schweren intellektuellen Beeinträchtigungen zusammen, wobei kaum Erhebungsmethoden zur Lebensqualität bei Menschen mit diesen Bedürfnissen existieren. Lebensqualität nimmt allerdings einen zentralen Stellenwert in der Qualitätssicherung des Unterstützungsangebote an, weshalb eine wissenschaftlich fundierte Basis zur Erhebung notwendig ist. 

Ziel des Projekts ist demnach eine speziell an die Zielgruppe angepasste Erfassung der Lebensqualität zu entwickeln und umzusetzen, sodass der Ist-Zustand und die Bedürfnisse der Kund*innen von HABIT möglichst repräsentativ und wahrheitsgetreu dargestellt werden können.

Projektleitung: Maga Drin Elisabeth Zeilinger

Projektpartner*innen: Klinisches Forschungsteam im Haus der Barmherzigkeit Seeböckgasse; Fakultät für Psychologie, Universität Wien; Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit; Haus der Barmherzigkeit Integrationsteam (HABIT)

Projektlaufzeit: 05.2023 - 10.2024

Kontakt: elisabeth.zeilinger@univie.ac.at